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Das Loiretal in Frankreich

Loiretal zwischen den Städten Sully-sur-Loire und Chalonnes-sur-Loire

Das Loiretal in Frankreich, welches auf eine lange Geschichte katastrophaler Überschwemmungen zurückblickt und deren Daten an vielen Orten entlang der Ufer in Stein dokumentiert wurden, ist trotz alledem eine Kulturlandschaft von außerordentlicher Schönheit. Berühmte Maler und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts stellten das Loiretal als besonders romantisch und inspirierend dar und machten somit aus der Region in Frankreich eine Touristenattraktion für Besucher aus der ganzen Welt. Die historischen Städte und Dörfer sowie die zahlreichen Schlösser, wie beispielsweise das weltbekannte Château de Chambord, befinden sich in einer Landschaft, die von einer 2000-jährigen Wechselbeziehung zwischen den Menschen und ihrer natürlichen Umwelt geprägt ist. Besonders bemerkenswert ist das architektonische Erbe von Städten wie Blois, Chinon, Orléans, Saumur und Tours. Beinahe der gesamte zum Welterbe gehörende Teil des Loiretals ist von Deichen geschützt. Am Ufer des Flusses liegen in Abständen von nur wenigen Kilometern zahlreiche Dörfer und kleine Städte. Dazwischen liegen Gärten, Jagdwälder und Weingüter, die von besonderer Bedeutung sind. In den Ballungszentren haben sich einige Industriebetriebe niedergelassen, welche sich vor allem die Wasserkraft und die Transportmöglichkeiten auf und an der Loire zu nutze machen. Schon die Römer prägten maßgeblich das Landschaftsbild und deren einstiger Einfluss ist bis heute an der Lage der Siedlungen und der Form der Städte erkennbar.


St. Martin, der Bischof von Tours, gründete um 372 ein Kloster in Marmoutier, welches in den folgenden Jahrhunderten als Modell für weitere Klostersiedlungen im Loiretal diente. Auch wurde die Pilgerstätte Tours aufgrund der zahlreichen Klöster und befestigten Siedlungen in der Gegend als Ausgangspunkt für weitere Ansiedlungen genutzt. Während des Hundertjährigen Kriegs war das Loiretal der Schauplatz zahlreicher Auseinandersetzungen zwischen Franzosen und Engländern. Die ständigen Angriffe der Engländer auf Paris führten dazu, dass der französische Hof für lange Zeit in Tours untergebracht wurde. Aus diesem Grund wurden die Burgen in Tours zu mächtigen Festungen ausgebaut, um den französischen Adel besser schützen zu können.

Mit Ende des Krieges wurde aus dem Loiretal eine ideale Heimstätte des Humanismus und des französischen Adels. Die Festungsanlagen um die Burgen wurden wieder abgebaut und es entstanden prächtige Schlösser, die dem Vergnügen und der Erholung dienten. Zudem entwickelte sich ab dem 17. Jahrhundert eine kommerzielle Wirtschaft, die auf Industrie und Handel basierte. Das Loiretal zwischen den Städten Sully-sur-Loire und Chalonnes-sur-Loire wurde aufgrund der außergewöhnlich schönen Naturlandschaft sowie der zahlreichen historischen Gebäude im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Wer Frankreichs besondere Landschaft kennenlernen möchte, sollte das sehenswerte Loiretal auf jeden Fall besuchen.

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